Unter dieser Überschrift wollen wir versuchen, falsche Vorstellungen von dem Leben eines Geflüchteten in Unterföhring ein wenig zurechtzurücken.
Warum muss man denen die Flure putzen,
wenn die den ganzen Tag in ihren Zimmern hocken?
Niemand putzt „denen“ den Flur. Die Bewohner der Unterkunft in der Bauhofstraße putzen den Flur selbst. Es gibt eine Putzkarte, jede Woche bekommt ein anderes Zimmer die Karte und macht am Wochenende gründlich sauber. Das klappt meistens sehr gut – einige Bewohner sind so stolz auf ihr Werk, dass sie ein Foto des frisch geputzten Gangs ins Netz stellen.
Normalerweise ist nur ein ganz kleiner Teil der Bewohner tagsüber in der Unterkunft anzutreffen. Von den erwerbsfähigen Männern zwischen 18 und 65 Jahren (ca. 100) sind zurzeit mehr als 90% entweder in der Schule bzw. in Ausbildung (43) oder sie arbeiten (52), viele von ihnen in sozialversicherungspflichtigen Jobs, oft in Schichtarbeit. 10 Leute haben im Augenblick keine Arbeit, die Ursache dafür sind oft die mangelnden Deutschkenntnisse. Im Haus sind dann untertags überwiegend die Mütter mit kleinen Kindern.
Der Helferkreis sieht als eine der wichtigsten Aufgaben, Geflüchteten so schnell wie möglich eine Ausbildung oder auch Arbeit zu vermitteln. Das ist gut für die Geflüchteten und für unsere Gesellschaft!
Gloria Kotzor im Namen des Vorstands