„Den Flüchtlingen wird’s Geld nur so nachgeworfen und ich …“

Ein junger Mann aus Syrien oder Eritrea, der als Asylsuchender bei uns lebt und einen Sprach- und Integrationskurs besucht, bekommt im Monat € 460. Davon muss er seine MVV-Karte (€ 49,40 bzw. Deutschlandticket) und die Kosten für Telefon und Internet von etwa € 30 bezahlen. Das Handy ist unverzichtbar, es ist meist die einzige Verbindung zu der Familie in der Heimat. Und das Internet ist fester Bestandteil des Schulunterrichts geworden.

Das heißt, unser junger Mann hat für Essen, Kleidung, Anschaffungen für die Schule oder für seine kleine Küche pro Tag etwa € 12,50 zur Verfügung. Fußballschuhe werden da zu einem echten Problem.

Die Bezahlkarte macht die Sache nicht einfacher, da man mit dieser Karte nicht überall bezahlen kann und zum Beispiel auch Einkaufen über das Internet nicht möglich ist.

Verstehen Sie uns nicht falsch. Es geht hier nicht darum, ob der monatliche Betrag von € 460,00 angemessen ist, aber wenn jemandem „Geld nachgeworfen“ wird, sieht das anders aus.

Gloria Kotzor im Namen des Vorstands