Die Unterkunft für die Geflüchteten liegt am nordöstlichen Ortsrand und der Weg zum S-Bahnhof, zum Einkaufen oder zur Schule ist doch recht weit, besonders für Kinder. Die Lösung des Problems war das Fahrrad! Dank großzügiger Spenden sammelten sich im Spendenlager bald gebrauchte Fahrräder, die unsere Radlschrauber wieder verkehrssicher machen. Die überholten Räder werden dann gegen eine Materialgebühr an die neuen Besitzer übergeben, denen bei dieser Gelegenheit auch die wichtigsten Regeln für Radfahrer erklärt werden.
Bis heute reparieren Martin, Dietmar und Timo kaputte Räder, sie machen aus drei alten Rädern schon mal ein (fast) neues. Gleichzeitig zeigen sie den neuen Besitzern, wie man kleinere Reparaturen selbst ausführt. Mittwochs und samstags herrscht bei den Fahrrädern immer reger Betrieb und oft geht es um sehr viel mehr als nur um Räder: es kommen Probleme zur Sprache, für die im Helferkreis dann eine Lösung gesucht wird.
Bei gutem Wetter ist zu diesen Zeiten das große Tor immer offen und viele Unterföhringer:innen hat das Treiben in Inneren neugierig gemacht. Sie bleiben stehen und fragen nach: Sie fragen nicht nur die Helfer, was hier passiert, sondern auch die Geflüchteten, wie es ihnen in ihrem neuen Leben eigentlich geht. So entsteht häufig ein erster Kontakt. Und immer wieder hat sich der ein oder andere Neugierige dem Helferkreis angeschlossen. Wir hoffen sehr, dass das so bleibt!

Gloria Kotzor

PS: Natürlich pumpen unsere Radlschrauber auch mal einem Unterföhringer das Fahrrad auf, aber wir können Ihnen keine Reparaturen anbieten, schließlich wollen wir den professionellen Werkstätten im Ort keine Konkurrenz machen.