Anlässlich des ,Fests der internationalen Begegnung‘ hat der Unterföhringer Ortsverein SPD eine Maibaumwache der besonderen Art veranstaltet.
In der Woche vor der Veranstaltung kümmerte sich das Ehepaar Kalis (Mitglieder des Asylhelferkreises) gemeinsam mit einigen Flüchtlingen rührend um die Verpflegung, wofür sie Einkauflisten zusammengestellt und übersetzt haben und in der Großküche der Rudolf-Steiner-Schule in Ismaning einen ganzen Tag gekocht haben.
So konnten im Festzelt am S-Bahnhof Spezialitäten aus den Herkunftsländern einiger Flüchtlinge (Afghanistan, Nigeria und Syrien) angeboten werden, die reißenden Absatz fanden. Wundervolle Gerichte aus Fleisch, Fisch, Geflügel mit exotischen Gewürzen, Nüssen und Mandeln, herrlich frische Salate und afrikanische Knödel machten wieder einmal klar: Essen verbindet! Ergänzt wurde das Festmahl durch den rotierenden Dönerspieß des Restaurants Politia und Fladenbrote von Zuheir Darwish (Baum der Hoffnung e.V.). Nicht nur die Flüchtlinge freuten sich darüber, Essen aus ihrer Heimat verspeisen zu dürfen.
Als die Köche zu Wort kamen, brachte es der Nationensprecher der Nigerianer im Namen aller Flüchtlinge auf den Punkt: „Dankeschön, Unterföhring! Ihr seid so nette, gute Menschen!“
Nach dem Essen durfte nach einer spanischen Tanzdarbietung aus den Reihen der interkulturellen Frauengruppe Unterföhring jeder ans Mikrofon, der wollte. Es wurden viele Lieder auf Paschto, Arabisch, Englisch, Spanisch und in verschiedenen afrikanischen Sprachen vorgetragen, mal mit, mal ohne Begleitung durch Instrumente, aber immer mit viel Hingabe.
Einer hat sich dabei ganz tief in die Herzen des Publikums gesungen: Ein junger Mann aus Nigeria hat ein traditionelles Volkslied aus seiner Heimat umgetextet: ,Unterföhring, I love you!‘ richtet sich an alle Menschen im Ort und ist eine Danksagung an die Unterföhringer Bürgerinnen und Bürger für die Freundlichkeit, die Zuwendung und die Hilfestellungen beim Zurechtkommen in diesem für ihn so fremden Land!
Daraufhin zeigte der Trachtenverein eine Sternpolka und das Schuhplatteln, holte dann aber auch UnterföhringerInnen und Flüchtlinge zum gemeinsamen Volkstanz auf die Tanzfläche. Mit sehr großem Interesse und sichtlich fasziniert verfolgten die jungen Männer die für sie exotischen Tanzdarbietungen in traditionellen Gewändern.
Weiterhin hat eine Gruppe aus Bürgerinnen und Flüchtlingen, angeleitet von Angela Ebert, mit Gesang und Gitarren- und Trommelklängen begeistert.
Zu guter Letzt siegte nach einer wirklich sehr schönen Gesangseinlage eines jungen Bau-Ingenieurs aus Afghanistan die allgemeine Lust am Tanzen: Junge und Nicht-mehr-ganz-so-junge, Einheimische und Flüchtlinge tobten in wahrhaft bunter Mischung fröhlich miteinander über den Tanzboden: Ein Abend voller Spaß für Alle!